Günstige Teleobjektiv für die Wildlifefotografie


Wenn man mit der Wildlifefotografie anfangen will, dann stellt man schnell fest, dass die derzeitige Ausrüstung nicht den Ansprüchen genügen. Das erste Problem ist meist die kurzen Objektive die man derzeit besitzt. Je nach dem, was man fotografieren möchte und welchen Kamerabody man hat, benötigt man unterschiedliche Brennweiten. Auch ich stehe/stand vor der Entscheidung. Da mein Budget begrenzt ist und ich ungern doppelt kaufe, wird die Wahl noch weiter eingeschränkt. Ich habe mich jetzt über einen Monat damit beschäftigt, welches Objektiv ich kaufen werde. Ich hoffe dieses kurze Resümee hilft euch bei eurer Objektivwahl. Meinen Favoriten zeige ich euch am Ende.

Teleobjektiv kaufen

Wildlifeobjektive bis 1500 Euro:


Die Objektive in meiner Preisklasse in Frage kommen kann man mit den Fingern abzählen. 
Es stehen folgende "günstige" Linsen zu Auswahl:


  •      Canon 100-400mm F4,5-5,6 L IS USM gebraucht oder neu

  •      Sigma 50-500mm F4,5-6,3 DG OS HSM

  •      Tamron 70-300 F4-5,6 Di SP VC USD

  •      Canon 70-200mm F2,8 L IS II USM (+ 2xTelekonverter)  *

  •      Tamron SP 150-600mm F5-6.3 Di VC USD


* Liegt nicht mehr im Preisbereich, war trotzdem überlegenswert.



Pro und Contra der einzelnen Objektive:


Canon 100-400mm F4,5-5,6 L IS USM

Canon 100-400
Canon 100-400
Für mich war klar, dass die Linse für mich nur gebraucht eine Alternative dar stellt. Mir ist die Linse nicht den Neupreis wert ist. Ich habe mir Beispielbilder angesehen und die sind spitze. Das Gewicht und die Größe ist ebenfalls besser als bei den anderen. Jedoch waren mir keine 1400€ wert. Das Objektiv kam 1998 auf den Markt. Der Bildstabilisator ist schon an Bord, sogar mit zwei Stufen, aber wurde schon stark lange verbessert. Darüber hinaus wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein neues Modell des Canon 100-400mm bald veröffentlicht. Es liegt anscheinend bereits ein Patent vor. Der Webseite Canonrumors liegt eine Quelle vor, nachdem Canon die neue Version Ende Februar bis Anfang März 2014 ankündigen soll. Angeblich soll das Telezoomobjektiv derzeit bei den Olympischen Winterspielen in Soshi getestet werden. Wenn dies der Fall ist, wird der Preis der derzeitige Version bald abfallen. Ich würde die Linse nur gebraucht kaufen, der Preis wird denke ich in der nächsten Zeit höchstens gering Fallen, bei Ebay werden brauchbare Linsen für 900-1000 € verkauft. Die andere Möglichkeit ist es noch bis zur Veröffentlichung zu warten, und auf einen Preisabfall der Restposten bei Amazon oder ähnlichen zu warten.

Sigma 50-500mm F4,5-6,3 DG OS HSM

Sigma 50-500
Sigma 50-500
Das Teleobjektiv, das wegen seinem zwei Kilogramm Gewicht von vielen spöttisch als Bigma bezeichnet wird, kann sich durchaus sehen lassen. Für derzeit circa 1200 € Neupreis  (1000 € gebraucht) wird es verkauft und muss sich bezüglich seiner Bildqualität nicht hinter dem Canon 100-400mm verstecken. Häufig wird die Schwankende Qualität des Objektivs kritisiert, doch die sollte man selbst überprüfen und dann gegebenenfalls umtauschen lassen. Es besteht natürlich die Frage, ob es sich lohnt 600 Gramm mehr für 100mm Brennweite zu tragen.


Tamron 70-300 F4-5,6 Di SP VC USD

Tamron 70-300
Tamron 70-300
Ein Objektiv, das man schlecht mit Telekonverter verwenden kann und das "nur" 300mm Brennweite hat, kommt auch auf die Liste. Die Frage ist: Warum? Das Objektiv hat eine ähnliche, wenn nicht sogar bessere, Bildqualität wie das Canon 100-400 L, hat einen viel besseren Bildstabilisator und wiegt circa nur die Hälfte. Wer zum ersten Mal ein Teleobjektiv in der Hand hat muss erst lernen wie man damit umgeht. Für circa 300 € hat Tamron damit genau ins schwarze getroffen. Mit der Linse kann man in den Wildlife Bereich schnuppern. Wenn's einem gefällt kann man ausbauen mit Festbrennweiten und wenn nicht kann man das Objektiv trotzdem behalten, da man sie auch in anderen Situation verwenden kann.



Canon 70-200mm F2,8 L IS II USM (+ 2xTelekonverter)

Canon 70-200 F,28 IS II
Canon 70-200 F,28 IS II
Vom Canon 70-200 F2,8 L IS II hört man nur nur Gutes, bis auf den hohen Preis. Mit circa 2000 Euro Neupreis und circa 1500 € gebraucht liegt es weiter über den anderen. Dazu würde noch der Telekonverter der 3. Generation von Canon kommen, der ebenfalls circa 400 Euro kostet. Warum zähle ich das Objektiv überhaupt zu den möglichen Alternativen? Das Objektiv ist einfach spitze und gebraucht, ohne Telekonverter, gerade noch im Preisbereich. Wenn man sich nicht nur auf die Wildlifefotografie festgelegt hat, kann man sich mit der Linse erstmal viel Freude bereiten. Nachträglich kann man sich noch den Canon Extender EF 2x III besorgen und damit in den angestrebten Brennweitenbereich kommen. Die Bildqualität entspricht mit dem Extender entspricht circa der des 100-400mm Objektives von Canon. Nur mir der Kombination des 70-200 2,8 + Telekonverter hat man in dem Sinne zwei Objektive. ein 140-400mm und ein 70-200. Canon bietet nicht nur das Modell mit der 2,8 Blende mit Bildstabilisator an, sondern auch noch drei weitere. Das Canon 70-200 F2,8 ohne IS und das 70-200 F1:4,0 IS und das gleiche ohne IS.


Tamron SP 150-600mm F5-6.3 Di VC USD

Tamron 150-600
Tamron 150-600
Das 2014 in Europa erschienene Teleobjektiv ist eine echte Alternative zu den teuren Canon Objektiven. Mit einen Neupreis von 1099 € bis 1199 € schlägt es sie alle. Doch nicht nur im Preis liegt es vorne, mit bis zu 600mm Brennweite kommt man näher ans geschehen als mit dem Rest. Die Abbildungsqualität ist mit dem 100-400mm von Canon ebenbürtig. Es hat aber, anders als das Canon, einen Spritzwasserschutz, besseren Bildstabilisator und eine größere Brennweite. Dustin Abbott, ein Fotograf aus Kanada, schieb ein ausführliche Zusammenfassung und Test * des neuen Tamron. Unter anderem schrieb er als Fazit:


I have had a serious conversation with a friend in the industry about how it is even possible for Tamron to make a profit at this price.  I personally wonder if they are not selling this lens at a loss to drive brand recognition.  It’s that good.
* Beachtet das Fazit
 

Abwägung:

Als ich vor der Entscheidung stand, welches Objektiv ich mir nun kaufen möchte, war mir im bereits klar, dass ich keine Festbrennweite möchte. Schon bei Tests war es für mich schwer Gegenstände durch ein Teleobjektiv mit großer Brennweite in den Sucher zu bekommen. Durch diese Vorentscheidung flogen auch weitere Objektive, wie zum Beispiel das 400mm von Canon aus der Auswahl und ich habe sie deshalb nicht hier aufgeführt. 

Darüber hinaus muss jeder seinen derzeitigen Kamerabody beachten. Die Größe des Sensors beeinflusst, wie groß man z.B. das Tier im Sucher sieht. Mit diesem Programm kann man berechnen, wie nah man am Tier sein muss um es Formatfüllend abzubilden, oder welche Brennweite man benötigt um es Formatfüllend abzubilden. Diese sollte jedoch nur zur ungefähren Einschätzung verwendet werden. Nicht geht über das Testen eines Objektives. 

Ein weiterer Grund sein Kamerabody einzukalkulieren ist die fehlerfreie Verwendung des Autofokus. Ab einer Blende von 5,6-6,3 funktioniert der Autofokus bei nur noch bei den einstelligen Canons korrekt. Dieses Problem tritt häufig dann auf, wenn man Telekonverter verwendet. Die Konverter erhöhen die Blende bei der Verwendung. Beim 1,4 Konverter wird die derzeitige Blende mal 1,4 gerechnet und bei 2 Konverter mal zwei. So wird wird bei der Verwendung des 2 Konverters mit einem Canon 100-400 f4,5-5,6 einen Canon 200-800 f 9,5-11. Hier kann man sich die Auswirkung genau ansehen. Wer noch unschlüssig ist, ob ein 400mm Objektiv ausreicht, oder ob doch ein längeres nötig ist, der sollte nicht umbedingt auf Telekonverter setzen. Wer lieber filmt statt fotografiert sollte beachten, dass man natürlich noch den optischen Zoom ausreizen kann. Die Auflösung die eine Digitalkamera bietet kann leicht locker noch mit dem dreifachen digitalen Zoom benutzt werden um Full-HD zu erhalten. 

Ein wichtiges Hauptaugenmerk sollte meiner Meinung nach ebenfalls auf die Größe und das Gewicht gelegt werden. Auf dieser Seite kann man die Maße sehr gut im Überblick. 

  •      Canon 100-400mm: 19cm; 1,4kg

  •      Sigma 50-500mm: 22cm; 2,0kg

  •      Tamron 70-300mm: 14cm;  0,76kg

  •      Tamron 150-600mm: 26cm; 2,0kg

  •      Canon 70-20mm 2,8 II: 20cm; 1,5kg


Fazit:

Ich schwankte bei meiner Entscheidung zwischen dem Canon 100-400, dem Tamron 150-600 und dem Tamron 70-300. Die Bilder des Canon Objektivs fand ich spitze, die Größe und das Gewicht sind auch ok. Das Tamron 150-600 ist vom Neupreis günstiger, hat mehr Brennweite und hat zusätzlich fünf Jahre Hersteller Garantie. Jedoch scheint es so, als ob das Tamron 150-600 Probleme mit dem Autofokus im Servo Betrieb an älteren Kameras hat. Unter anderem gibt es auch Probleme an der Canon 7d. Meine 50d ist noch ein bisschen älter als die 7d und durfte ziemlich wahrscheinlich ebenfalls Probleme haben. Das Tamron 70-300 hat eine geringere Brennweite. Es wiegt aber viel weniger als die anderen.

Ich wollte kein gebrauchtes Canonobjektiv, das älter als Baujahr 2008 ist, und die gehen bei Ebay fast nie unter 950 € weg. Auch beim Gewicht sollte man sich fragen wie man das Objektiv einsetzt.

Ich habe durch Bildbearbeitung die einzelnen Brennweiten simuliert. Und mich schlussendlich für das Tamron 70-300mm entschieden. Vielleicht helfen euch diese unscharfen aber vom Abbildungsmaßstab richtigen Fotos bei eurer Entscheidung. Alle Fotos sind aus circa 15-20 Meter mit der Canon 50d und einem geliehenen 17-250 Sigma entstanden. Das Sigma 17-250mm würde ich euch auf jeden Fall nicht empfehlen!


Canon 50d 250mm
Canon 50d 250mm
Canon 50d 250mm; skaliert auf 300mm
Canon 50d 250mm; skaliert auf 300mm
Canon 50d 250mm; skaliert auf 400mm
Canon 50d 250mm; skaliert auf 400mm
Canon 50d 250mm; skaliert auf 600mm
Canon 50d 250mm; skaliert auf 600mm

In der nächsten Zeit werde ich euch über meine Erfahrungen mit dem Tamron AF 70-300mm 4-5.6 Di SP VC USD berichten.


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