Salzach I


Die Sonne ging vor circa zwei Stunden auf. Ich drückte meinen Kopf das letzte Mal ins weiche Kopfkissen und öffnete die Augen. Ich hatte verschlafen.
Am Vortag nahm ich mir extra vor zur Dämmerung aufzustehen, um die Chance zu haben Wildtiere an der Salzach zu fotografieren.
Die Salzach, der Fluss, der Bayern zu Österreich abgrenzt, würde bald in der prallen Sonne stehen und die Wildtiere würden sich im Dickicht zurück ziehen.
Es galt sich als zu Sputen um noch eine Chance zu haben. Es verstrichen keine 10 Minuten als ich schnell atmend den Salzachabhang erreichte.
Ich rauschte die ersten Treppenstufen am Abhang hinab und durchschlug dabei mehrere Pflanzen die den Weg versperrten.


Salzach vom deutschen Ufer fotografiert
Ein Brennen breitet sich an meinen Waden aus. Ich eile weiter den Weg hinab und nach wenigen Metern bleibe ich stehen. Der Schmerz verteilt sich auf meine Unterschenkel und zieht an meinen Beinen hinauf. Ich blicke den Weg aufwärts und bemerke die Brennnessel. Der Hang ist übersät von der Pflanze. Mein Bein pocht, ich lasse mich auf eine Stufe nieder und atme tief ein und aus.
Mein Herzschlag wird langsam ruhiger. Ich bemerkte ein leises Rauschen das durch den lichten Wald am Abhang nach oben dringt. Ich versuche das Brennen in den Beinen zu verdrängen und setze meinen Weg zum Fluss fort.



Als ich aus dem Wald trete stehe ich in der prallen Sonne. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und fliesen mir ins Gesicht. Die Hoffnung, dass ich hier auf Wildtiere treffe sinkt in den Keller. Es war naiv von mir zu glauben, dass ich um diese Uhrzeit noch die Chance habe welche zu treffen. Ich schiebe den Gedanken beiseite und setze den Weg fort. Nach einigen Gehminuten komme ich nicht mehr weiter. Eine Schranke versperrt den Weg und neben ihr prangt einen Schild, das vor Steinschlag warnt. Der Weg hinter der Schranke ist mit Geröll überschüttet und man hört Steine den Abhang hinunter rutschen. Trotz des Risikos von einer Steinlawine erwischt zu werden, passiere ich das Gebiet mit schnellen Schritten und werde für meinen Mut hinter der nächsten Flussbiegung belohnt.

kleine Höhlen im Fels auf der österreichischen Seite
Höhlen im Fels auf der österreichischen Seite
Hinter der nächsten Kurve, auf der österreichischen Seite der Salzach, ragt ein blanker abgeschliffener Fels in die Höhe. Es sieht so aus, als hätte der Mensch kleine Nisthöhlen für Vögel in den Stein geschlagen. Von der Ferne spähe ich durch meine Kamera und erahne Schwalben auf dem gegenüberliegenden Ufer. Vom deutschen Ufer, das mehrere hundert Meter entfernt ist, beobachte ich das Treiben der Tiere. 


Tierspuren im weichen Sand
Tierspuren im weichen Sand
Als ich auf dem Weg weiter gehe, wechselt der Untergrund abermals, dieses mal von Geröll zu Sand. Im sandigen Boden kann ich Spuren erkennen. Sie sind eindeutig von einem Tier, jedoch nicht von einem Hund. Sie wirken filigraner. Auch wenn die Spuren nicht frisch sind gebe ich meine Hoffnung nicht auf heute noch Wildtiere zu fotografieren.­­­


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